Die finanzielle Lage des Landkreises ist angespannt – keine Frage. Die Schuldenlast der vergangenen Jahre ist enorm. Doch gerade diejenigen, die für diese Fehlentwicklung am wenigsten können, sollen jetzt womöglich dafür bluten: die Jugendlichen und sozialen Träger in der Region OPR.
Es ist kein Geheimnis, dass Arbeit im sozialen Bereich kaum gewürdigt wird – weder inhaltlich noch finanziell. Für Verwaltung und Politik sind Tätigkeiten in diesem Bereich quasi selbstverständlich. Zwar beklagen die sozialen Träger die schwierige Situation in der sie sich befinden – von Personalmangel über Planungsunsicherheiten bis hin zu massiven Kürzungen – seit Jahren, doch irgendwie geht es ja immer weiter. Wer im sozialen Bereich arbeitet, neigt zu Selbstausbeutung, weil man sieht wie wichtig die eigene Arbeit ist und was mit dieser verbunden ist. Projekte aufgeben kommt meist nicht in Frage. Aber irgendwann ist Schluss! Wir und andere soziale Träger in der Stadt sind nicht in der Position, dass wir Almosen erbetteln müssen. Wir alle leisten wichtige und elementare Arbeit für das soziale Gefüge dieser Stadt und Region. Das muss endlich anerkannt werden. Wir haben genug von den jährlichen Kürzungen und der Planungsunsicherheit mit der wir zu kämpfen haben.
Unsere Möglichkeiten uns demokratisch einzubringen sind überschaubar – insbesondere wenn wir nicht einmal 2 Minuten im Kreistag sprechen können ohne unterbrochen zu werden. Aber es gibt andere Wege um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen und die werden wir nutzen.
Wenn ihr uns die Räume nehmt, dann hängen wir halt bei euch ab! In den kommenden Wochen wird das JWP-MittenDrin mit verschiedenen, kreativen Aktionen „simulieren“ wie sich diese Region entwickeln könnte, wenn den Trägern der Jugendsozialarbeit der Betriebskostenzuschuss gestrichen wird.
Den Kreistag fordern wir auf, seine soziale Verantwortung zu übernehmen und keine Kürzungen im Sozialbereich vorzunehmen. Haushaltskonsolidierung ist das eine – aber die Sozialstruktur einer Region nachhaltig zu verwüsten das andere. Wir werden letzterem nicht tatenlos zusehen!