Konstantin Wecker besucht das JugendWohnProjekt MittenDrin und wird neues Fördermitglied

Mit Freude begrüßten wir den Liedermacher und Antifaschist Konstantin Wecker, am Samstag vor seinem Konzert im JugendWohnProjekt MittenDrin (JWP) zu einer kleinen Diskussionsrunde rund um die Notwendigkeit von Antifaschismus, insbesondere in von Rechtspopulismus und rechter Gewalttaten geprägten Zeiten wie diesen. Gemeinsam mit Martin Osinski (Sprecher Neuruppin bleibt Bunt) und Tamara Lux (Sprecherin JWP) sprach Konstantin Wecker über die Gefahr rechter Strukturen und Politik und die absolute Notwendigkeit „jeder Form von Antifaschismus“. Wecker betont, dass das kapitalistische System Schuld an „Unglück und Wut“ der Menschen sei und dass er zu erscheinen seines bekannten Liedes „Sage Nein“ niemals für möglich gehalten hätte, dass Faschisten tatsächlich wieder in den Parlamenten sitzen würden.

Martin Osinski erwähnte die 1993, schweren von Neonazis verübten Attacken auf das in der Stadt besetzte Haus und die zu dieser Zeit in Berliner Schulen ausgesprochenen Warnungen nicht nach u.a. Rheinsberg zu fahren Er erzählte von dem 2007 gegründeten Bündnis „Neuruppin bleibt bunt“, welches sich „seit nunmehr 17 Jahren ein in der Breite aufgestelltes Bündnis demokratischer Initiativen“ ist. Seit Beginn des Jahres organisiert „Neuruppin bleibt Bunt“ vermehrt Demos in Neuruppin die regelmäßig von „700-800“ Menschen besucht werden, so Osinski.

Tamara Lux fügt hinzu, dass es „einen Aufschwung von Aktivismus gibt und auch die Zivilgesellschaft nun wachgerüttelt ist“ und die Gefahr rechter Aktivitäten realisiert. Auf die Frage welche Formen des Antifaschismus es in Zeiten wie diesen braucht sagt Lux: „Ich denke es braucht nun ein Zusammenspiel von verschiedenen Aktions- und Kunstformen. Von großen Kundgebungen als Antwort auf rechte Formate, über Straßenfeste und Aufklärung bis hin zu Blockaden“. Wecker betont, dass noch immer „vielen Menschen nicht bewusst ist, welche verheerenden Auswirkungen es hat Rechts zu wählen“ und es weiterer Aufklärung bedarf. Marin Osinski bezweifelt, dass Demos das alleinige Mittel sein können, da damit „nicht die richtigen Leute erreicht bzw überzeugt werden“ um eine Veränderung des derzeitigen Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft zu erzielen.

Wecker ist sich sicher „Wir die Gegner der Nazis müssen uns gegenseitig Mut machen“ und der Menschenfeindlichkeit und dem Hass mit „Zärtlichkeit, Witz, Liebe, Wärme und Klugheit“ begegnen. Lux betont die Wichtigkeit linker Projekte, wie die des JWP MittenDrin, als nachhaltige, stabile und lokale Anknüpfungspunkte und Widerstandsstrukturen als „Safe Space marginalisierter Gruppen“ und Orte eines „Kollektiv Gefühls des Miteinanders und Raum neuer progressiver Ideen“. Dies bekräftigte Wecker und wurde zu unserer großen Freude in diesem Sinne spontan Fördermitglied des JWP.

Wecker, Lux und Osinski sind sich einig, dass es diese Räume zu schützen, unterstützen, stärken und zu erweitern gilt und es Zeit ist gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass „Nie wieder Faschismus“ zu einem Versprechen wird.