Infoveranstaltung: „Pogrome in Rostock/Lichtenhagen – der Naziterror der 90er Jahre“

Am 07.06.2012 findet im Rahmen der Emil-Wendland-Kampagne eine Infoveranstaltung zu den rassistischen Pogromen Ende August 1992 in Rostock/Lichtenhagen statt.

Die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr im Cafe Tasca in der Regattastr. 9. Der Eintritt ist natürlich kostenfrei.
Gefördert wird die Veranstaltung von der Amadeu Antonio Stiftung.

Bei den tagelangen Ausschreitungen griffen hunderte Neonazis unter dem Beifall der Anwohner_Innen die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZAst) mit Steinen, Flaschen und Motolow-Cocktails an. Der rassistische Mob vertrieb so die Flüchtlinge aus dieser Sammelstelle. Im angrenzenden Wohnhaus befanden sich dutzende vietnamesische Vertragsarbeiter_Innen. Auch dieses Haus wurde angezündet. Es grenzt an ein Wunder, dass bei diesen Ausschreitungen niemand getötet wurde. (Detailierte Informationen, auch wenn Wikipedia kritisch zu betrachten ist…)

Die Gründe für diese Pogrome verklärten die Herrschenden mit dem angeblichen „Asylproblem“. Als Konsequenz wurde das Grundrecht auf Asyl in der Bundesrepublik faktisch abgeschafft. Die Täter wurden zu Opfern eines vermeintlich „überfremdeten Deutschlands“. Das war Wasser auf die Mühlen derer, die sich für ein „4. Reich“ einsetzten. Das Unwort des Jahres wurde entsprechend: „ausländerfrei“.

Dieses düstere Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte halten wir für weitgehend verdrängt. Umso wichtiger ist es daher, sich zum 20. Jahrestag mit diesen Vorfällen zu beschäftigen. Die Ausschreitungen fallen zeitlich eng mit dem Mord an Emil Wendland zusammen.

In der Veranstaltung werden wir gemeinsam den Dokumentarfilm „The truth lies in Rostock“ (82min) ansehen. Als Referenten konnten wir eine Person gewinnen, die Zeuge der damaligen Ereignisse war.

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