Gerade im Jugendalter sind Drogen und andere Suchtmittel sehr beliebt.
Alkohol auf Partys, der Joint nach der Schule, das erste mal Pepp beim Feiern.
So hoffen wir, unserem tristen Alltag zu entfliehen, Entspannung zu finden. Doch wie frei sind wir durch Drogenkonsum wirklich? Unbequem wird es spätestens, wenn aus Partygewohnheit Alltag und Sucht wird. Man braucht immer höhere Dosen für immer weniger Wirkung. Der Stress mit den Eltern, Cops und anderen Mitmenschen wird auch nicht weniger. Statistisch nachgewiesen haben Jugendliche, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen häufiger Kontakt und Probleme mit Drogen.
Anstatt, dass der Staat die Ursachen bekämpft, welche uns in den Komsum treiben, kriminalisiert er uns. Der Staat mit dem wir Jugendlichen in Form von Polizei, die uns schikanieren, Lehrern die uns nicht ernst nehmen und einer zukünftigen Wehrpflicht konfrontiert sind, hat gar kein Interesse daran, ein gutes und erfülltes Leben für uns zu garantieren! Im Gegenteil. Wir sollen uns möglichst schnell dem Arbeitsalltag inklusive ungerechtem Lohn und schlechter Lebensqualität fügen. Wer nicht mitkommt fällt weg. Denn nur so funktioniert ein kapitalistischer Staat. Er muss günstige Bedingungen für das Erreichen höchst möglicher Profite bieten. Die Ursachen unserer Probleme zu bekämpfen, steht der Logik des höchstmöglichen Profits entgegen.
Diese Abläufe und die Kriminalisierung sind kein Zufall, sondern haben System. Statt sich gegen die kapitalistische Realität mit der wir täglich konfrontiert sind – Wohnungsnot, marodes Gesundheitssystem, hohe Lebenserhaltungskosten oder Krieg- zu wehren, stören wir uns nicht mehr so extrem daran, wenn wir uns betäuben und damit diese Missstände ausblenden. Das ist auch angenehmer für den Staat, denn so kann er Drogen als Wurzel allen Übels verteufeln. Wenn wir selbst nicht merken, dass uns Unrecht getan wird, dann können wir uns auch nicht wehren.
Wir müssen uns dieser Konsumkultur jedoch nicht hingeben. Allein das Wissen, dass dahinter ein System steckt, welches nicht gewillt ist, unsere Gesundheit zu priorisieren, kann uns helfen ein Bewusstsein für unsere Rolle im System und unseren Konsum zu schaffen. Denn es gilt in diesen Zeiten der Krisen, einen klaren Kopf zu behalten und sich nicht mit der Vernebelung unseres Geistes und unseres Willens vertrösten zu lassen.
Wir alle verdienen ein Leben in einer Gesellschaft in der wir Drogen oder andere Suchtmittel nicht brauchen um eine Leere in uns zu füllen. Wir verdienen ein Leben in dem Menschen aufgrund ihres Konsums nicht kriminalisiert sondern aufgefangen werden. Ein Leben in dem Gemeinschaft das Gefühl der Einsamkeit besiegt, statt es mit Konsum zu verdrängen. Wir sind nicht machtlos im Kampf für dieses Leben!
Denn trotz alledem gibt es Alternativen zu diesem Wahnsinn. Beispielsweise die Jugend für Jugend im JWP Mittendrin! Jugend für Jugend ist eine solidarische Jugendgruppe die sich wöchentlich im JWP Mittendrin trifft. Unsere Werte sind Zusammenhalt, Selbstbestimmtheit, gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Einstehen für unsere Interessen. Somit stehen wir der vorherrschenden Konsumkultur und der immer größer werdenden Barbarei dieses Systems nicht allein, sondern gemeinsam gegenüber.


