Emil-Wendland-Gedenken

Emil Wendland

Am 01.Juli 1992 wurde im Neuruppiner Stadtgarten der 50-jährige Obdachlose Emil Wendland von einer Gruppe Neonazis erstochen. Emil wurde Opfer einer faschistischen Ideologie, in der Menschen keinen Platz haben, die vermeintlich nichts für die Gesellschaft leisten. Für die Nazis war er lediglich „unwertes Leben“ – seine Ermordung deshalb folgerichtig.

Anfang der 90iger äußerte sich der braune Terror und das Wunschdenken der Nazis auf ein neues Großdeutschland im Zuge der „Wiedervereinigung“ in Form von dutzenden Morden an Migrant_Innen, Menschen ohne Obdach, Punks und Linken, Homosexuellen und anderen gesellschaftlichen Gruppen. In diese Zeit fallen auch zahllose Progrome gegen Migrant_Innen, welche bis heute nicht aufgearbeitet sind.

Bis heute fielen seit der Wende diesem Weltbild mindestens 180 Menschen zum Opfer. Doch auch wenn wir den Terror der 90iger Jahre überwunden haben, heisst das nicht, das rechte Ideologien besiegt sind. Der Sozialdarwinismus, also die Einteilung von Menschen in nützlich und unnütz, wertvoll und wertlos, ist auch heute noch stark verbreitet. Nicht zuletzt die rassistische Hetze eines Thilo Sarrazins oder der Ausspruch von Franz Müntefering(SPD): „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ schlagen in genau diese Kerbe.

Wer für die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ nichts leistet, wer aus welchen Gründen auch immer in soziale Schieflage geraten ist, wird als Schmarotzer wahrgenommen, auch heute noch. Das muss sich ändern! Die Stadt Neuruppin hat sich bis heute nicht gründlich mit dem Tod von Emil Wendland befasst, obwohl er in dieser Stadt ein grausames, durch ein menschenverachtendes Weltbild motiviertes Ende gefunden hat. Die Täter hielten ihn für einen Menschen zweiter Klasse, doch die Stadt hat in 20 Jahren nichts unternommen, um Gegenteiliges klarzustellen und dieser absurden Tat und Denkweise etwas entgegen zu setzen. Zum 20. Todestag am 01.07.2012 und am 07.07.2012 werden wir unsere Wut und Trauer über diesen Mord auf die Straßen Neuruppins tragen und an seinen Tod erinnern. Im Zuge unserer Kampagne fordern wir die Umbennenung einer Straße zur dauerhaften Erinnerung an Emil Wendland.

 

Weitere Infos gibt es in kürze auf einer eigenen Seite!

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